Fressen für den Naturschutz
Im Rahmen der Schäfereiberatung des Naturschutzfonds Wetterau fand kürzlich erneut eine Feldexkursion in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro PlanWerk statt. Auch Landrat Jan Weckler, Vorsitzender des Naturschutzfonds Wetterau e.V., war vor Ort und honorierte den Einsatz der Schäfer/innen für Natur- und Landschaftspflege.
Zum ersten Mal in diesem Jahr nutzten die Schäferinnen und Schäfer die Gelegenheit sich zum fachlichen Austausch und zur vegetationskundlichen Exkursion zu treffen. Die Exkursion fand auf dem Klappersberg statt. Das Gelände ist eine Erhebung nordöstlich von Unter-Widdersheim und gehört als FFH-Gebiet zum Europäischen Schutzgebiet Natura 2000. Verschiedene Lebensraumtypen, wie die „Magere Flachlandmähwiesen“ und „Submediterrane Halbtrockenrasen“ sind hier zu finden. Daneben fungieren Eichen- und Obstbäume als Strukturelemente und spenden den Schafen bei hohen Temperaturen Schatten.
Jan Weckler eröffnete als Vorsitzender des Naturschutzfonds die Veranstaltung und freute sich über das Engagement und den Einsatz der Teilnehmenden für die Landschaftspflege. „Ohne die Beweidung durch Schafe könnten Standorte wie dieser kaum erhalten werden“, lobt er die Arbeit der Schäferinnen und Schäfer.
Kerstin Bär bewirtschaftet die Fläche mit ihren Rhönschafen, die sie vor allem aus Liebe zur Landschaftspflege hält. Trotz der hohen Niederschlagsmengen in diesem Frühjahr ist das steil abfallende Gelände durch die Trockenheit der letzten Jahre geprägt. Der Hang ist stark erosionsgefährdet und wird deswegen besonders schonend beweidet.
Klimawandel wird sichtbar
Die Pflanzenzusammensetzung hat sich durch die langanhaltende Trockenheit stark verändert. Thymian, der vor einigen Jahren noch stark verbreitet war, ist inzwischen kaum noch zu finden. Gut erkennbar war, dass die Schafe als „Samentaxi“ ganze Arbeit leisten. Der Wiesensalbei konnte sich so weiter über die Fläche ausbreiten.
Die Exkursion fand im Rahmen der Schäfereiberatung des Naturschutzfonds Wetterau e.V. statt. Seit März dieses Jahres konnte im Rahmen der Richtlinie des Landes Hessens zur Förderung von Landschaftspflegeverbänden eine halbe Stelle für die Schäfereiberatung geschaffen werden. Die jahrelange Unterstützung des Naturschutzfonds für die schafhaltenden Betriebe im Wetteraukreis kann so fortgeführt werden.