Modellprojekt des Naturschutzfonds in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt
In der Niddaaue bei Bad Vilbel-Dortelweil brüteten bis vor ca. 20 Jahren auf nassen Äckern noch etliche Kiebitze. Zuvor waren hier in der feuchten Aue Wiesen, die einen guten Kiebitzlebensraum darstellten. Auf Grund von Entwässerung und intensiver gewordener Ackernutzung mit immer dichteren Getreidebeständen hat in den letzten Jahren der Kiebitz dort nicht mehr gebrütet. Auch ist der Kiebitz als Bodenbrüter von der Zunahme von natürlichen Feinden wie Fuchs und Waschbär bedroht.
Der betreffende Bereich nördlich des Golfplatzes liegt im EU Vogelschutzgebiet Wetterau sowie im Landschaftsschutzgebiet Auenverbund Wetterau. Daher sind diese nassen Ackerflächen für eine Artenschutzmaßnahme für Wiesenvögel und Amphibien besonders geeignet. Die Stadt Frankfurt ist in dem Gebiet Eigentümerin von insgesamt sechs Hektar zusammen liegender Fläche, sie übernahm die Projektfinanzierung im Rahmen einer Ökokontomaßnahme.
Die Maßnahme:
Die auf der Fläche vorhandenen Senken wurden vertieft, so dass zwei Flachwasserteiche entstanden. Der ohnehin durch die Nässe schlecht zu bewirtschaftende Acker wurde im Frühjahr 2012 in Grünland umgewandelt. Das Grünland wird inzwischen als Rinderweide genutzt. Innerhalb des Weidegrünlandes wird ein kleiner Bereich durch regelmäßige Bodenbearbeitung offen gehalten. Solche Flächen dienen den Kiebitzen als Bruthabitat und den Jungen als Nahrungsfläche. Bereits im Frühjahr 2013, also direkt nach Fertigstellung der Maßnahme, haben zwei Kiebitzpaare erfolgreich gebrütet. Um Nester und Jungvögel vor Räubern wie Fuchs und Waschbär zu schützen, wurde der Weidezaun im unteren Bereich undurchdringlich gestaltet. Die neue Kiebitzschutzfläche ist eine gute Ergänzung zu den naturnah gestalteten Lebensräumen, die bei der Niddarenaturierung in Gronau entstanden sind.
Dieses Projekt wäre ohne die gute Zusammenarbeit mit örtlichen Landwirten nicht durchführbar.