Salzwiesen

Salzwiesen sind Grünlandgesellschaften, die an salzbeeinflusste Standorte angepasst sind.

Sie kommen verbreitet an den Meeresküsten vor, sind im Binnenland jedoch äußerst selten. Hier können sie nur dort entstehen, wo salzhaltiges Grundwasser an die Bodenoberfläche tritt. An diesen Quellorten siedeln sich die besonderen salztoleranten Pflanzenarten an. Beispiele dieser Salzpflanzen sind: Salz-Hasenohr, Strand-Aster, Strand-Dreizack und Meerbinse.

In ganz Hessen gibt es nur rund 25 Hektar Salzwiesen, wovon ein großer Teil im Wetteraukreis lokalisiert ist.
Salzwiesen sind empfindlich gegenüber Austrocknung, Vermischung mit Süßwasser oder ungenügender bzw. falscher Nutzung. Daher sind ihre Standorte im Wetteraukreis meist als Naturschutzgebiete sichergestellt. Außerdem stehen sie im Schutzgebietsnetz Natura 2000 unter europäischem Schutz.
Die von salzhaltigem Grundwasser beeinflussten Standorte im Wetteraukreis befinden sich überwiegend in den Auen der Fließgewässer Wetter, Nidda, Nidder und Horloff.

Bedeutende Beispiele für Binnensalzstellen im Wetteraukreis sind folgende Naturschutzgebiete:

  •  „Salzwiesen bei Münzenberg“. Das Gebiet hat eine Größe von rund 66 Hektar, wovon die eigentlichen Salzwiesen etwa 7 Hektar einnehmen. Damit sind die Münzenberger Salzwiesen die größten Salzwiesen in Hessen.
  • „Salzwiesen von Wisselsheim“. Innerhalb des 23 Hektar umfassenden Gebietes haben Salzstandorte einen Anteil von rund 3 Hektar.
  • „Salzwiesen und Weinberg von Selters“. Innerhalb des ca. 24 Hektar großen Naturschutzgebietes nimmt die Salzvegetation etwa 1 Hektar ein.

Die Gewinnung von Salz aus den Solequellen war in der Wetterau einst weit verbreitet und lässt sich bis in die Keltenzeit zurückverfolgen. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die aufwändige Herstellung als unrentabel aufgegeben. In Bad Nauheim und Bad Salzhausen werden die Salzvorkommen noch heute zu therapeutischen Zwecken genutzt.