Magerrasen

Unter Magerrasen versteht man Pflanzenbestände, die auf nährstoffarmen, oft trockenen Standorten vorkommen und sich durch niedrigen Wuchs auszeichnen. Sie entstanden durch Jahrhunderte lange Nutzung von so genannten Grenzertragsstandorten, meist durch Schafbeweidung. 

Magerrasen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Durch unterschiedliche geologische Voraussetzungen, Geländeformen, offene Felsbereiche oder inselartige Gehölze bieten sie viele verschiedene Lebensräume auf engstem Raum.
Darüber hinaus prägen sie mit ihrem Blütenreichtum das Landschaftsbild.

Heute sind Magerrasen durch Freizeitnutzung, intensive landwirtschaftliche Bearbeitung, vor allem aber durch Aufgabe der traditionellen Nutzung gefährdet.

Die Magerrasenvorkommen im Wetteraukreis beherbergen zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten, von denen etliche auf der „Roten Liste“ stehen.

Daher sind diese Standorte zum Teil als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Zudem sind sie häufig Bestandteil des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000.

Beispiele für bedrohte Tierarten der Magerrasen im Wetteraukreis:

Der Schwalbenschwanz ist häufig auf blütenreichen Magerrasen anzutreffen

  • Tagfalter: Schwalbenschwanz, Schachbrett, Bläulinge
  • Reptilien: Schlingnatter, Zauneidechse
  • Vögel: Heidelerche, Neuntöter, Schwarzkehlchen
  • Insekten: Feldgrille, Ödlandschrecke, Heidegrashüpfer
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Besondere Pflanzenarten der Magerrasen sind beispielsweise:

  • Küchenschelle
  • Herbst-Wendelähre
  • Manns-Knabenkraut
  • Golddistel
  • Fransenenzian
  • Heidekraut
  • Wacholder

Um die Magerrasen im Wetteraukreis gezielt schützen zu können, wurde im Auftrag des Naturschutzfonds Wetterau e. V. ein Magerrasenkataster erstellt. In diesem Kataster sind über 350 Magerrasenstandorte im Kreisgebiet erfasst, und es werden Vorschläge zu Schutz- und Pflegemaßnahmen gemacht.

In den Jahren 2009 bis 2014 kümmerte sich das erfolgreiche Öffnet internen Link im aktuellen FensterLIFE+-Projekt „Wetterauer Hutungen“ um Schutz und Erhalt der Magerrasen.