BioApfel-Projekt

Das BioApfel-Projekt des Naturschutzfonds Wetterau e.V. leistet durch die Vermarktung von Äpfeln einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Streuobstwiesen im Wetteraukreis. Streuobstflächen mit hochstämmigen Obstbäumen sind außerordentlich strukturreiche Lebensräume und daher für den Naturschutz besonders wertvoll. Sie bieten zahlreichen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum und stellen darüber hinaus eine Bereicherung des Landschaftsbildes dar.

Im Rahmen des BioApfel-Projekts organisiert der Naturschutzfonds Wetterau die Bio-Zertifizierung der Streuobstwiesen und der Sammelstelle, d.h. der LPV übernimmt die Flächen als Vertragspartner und übernimmt die Kosten für die Zertifizierung. Derzeit beteiligen sich insgesamt 25 Teilnehmer/Innen mit rd. 60 Flächen am BioApfel-Projekt, viele davon schon seit Beginn an. Auf einer Gesamtfläche von rd. 21,5 ha konnten in den vergangenen 20 Jahren Erntemengen von bis zu 200 Tonnen in einer Saison erwirtschaftet werden.

Voraussetzung für die Teilnahme am BioApfel- Projekt ist in erster Linie die Bereitschaft der Teilnehmer/innen ihre Streuobstwiesen nach der EU-Richtlinie für biologische Erzeugnisse zu bewirtschaften. Innerhalb der dreijährigen Umstellungsphase müssen die Flächen gemäß den Vorgaben ökologisch bewirtschaftet werden und zudem einer regelmäßigen Überprüfung und Dokumentation durch die Zertifizierungsstelle in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzfonds standhalten. Während der Umstellungsphase darf die Apfel-Ernte nur als konventionelles Obst vermarktet werden.

Nach Ablauf der Umstellungsphase erhalten die Flächen ihren Status der Bio-Zertifizierung. Innerhalb der sich anschließenden Vertragsperiode (Laufzeit 3 Jahre) kann die Apfelernte jährlich bei der Vertrags- Sammelstelle abgegeben werden. Für die Abgabe der Äpfel wird ein meist zweiwöchiger Zeitraum in Absprache mit der Sammelstelle und der Kelterei jährlich im Spätsommer festgelegt. Es besteht kein Lieferzwang. Der von der Kelterei Rapp`s ausgezahlte Betrag pro Dezitonne wird zu Beginn der Vertragsperiode mit dem Naturschutzfonds ausgehandelt und liegt über den Beträgen der meisten Keltereien mit Obstverarbeitung aus konventionellem Anbau.

Generell sind viele Streuobstbestände durch Nutzungsaufgabe gefährdet. Eine kommerzielle Nutzung ist arbeitsintensiv und lohnt sich finanziell meist nicht. Die Eigentümer bewirtschaften die Flächen in der Regel als Hobby. Nur wenn die Obstbäume und das darunterliegende Grünland regelmäßig gepflegt werden, bieten die Flächen auch weiterhin einen wertvollen Lebensraum. 

Seit 1997 ist das BioApfel-Projekt bereits ein fester Bestandteil der Arbeit beim Landschaftspflegeverband Naturschutzfonds Wetterau e.V.. Zu Beginn des Projektes trug es den Namen Bio-Ess, denn in den ersten Jahren wurden die Äpfel zu Bio-Essig verarbeitet. Die stetige Weiterentwicklung des Projekts führte schließlich zu einem neuen Konzept, so dass die Äpfel seit 2007 zu ökologisch zertifiziertem Apfelsaft bei der Wetterauer Kelterei Rapp`s mit Sitz in Karben verwertet werden. Neben der Bio- Qualität steht auch die Regionalität beim BioApfel- Projekt im Vordergrund, Streuobstwiesen, Sammelstelle und verarbeitende Kelterei liegen gleichermaßen ortsnah im Wetteraukreis und werden als Projektpartner vom Naturschutzfonds betreut.

Falls Sie ebenfalls Streuobstflächen im Wetteraukreis bewirtschaften und Interesse an der Vermarktung der Äpfel haben, melden Sie sich gerne bei uns! 

Hier  finden Sie alle wichtigen Informationen für eine Teilnahme am BioApfel-Projekt.