Erfolgreicher Naturspaziergang entlang von Auen und Feuchtgebieten

Die Teilnehmer/innen des Naturspaziergangs erfahren hier etwas über die verschiedenen Grünlandtypen im Mähried bei Staden.

Die Teilnehmer/innen des Naturspaziergangs erfahren hier etwas über die verschiedenen Grünlandtypen im Mähried bei Staden.

Das Naturschutzgebiet Mähried bei Staden war kürzlich im Fokus eines Naturspaziergangs, angeboten vom Naturschutzfonds Wetterau e.V. in Kooperation mit der vhs wetterau. Über 20 Teilnehmer/innen erfreuten sich an dem Artenreichtum und den besonderen Tier- und Pflanzenarten.

Weitläufige Grünlandgebiete unterschiedlicher Feuchtestufen, durchzogen mit kleinen Tümpeln und Teichen – das macht das FFH- und Naturschutzgebiet Mähried bei Staden aus. Neben artenreichen Feuchtwiesen finden sich hier seltene Salzwiesen und magere Pfeifengraswiesen. Im Rahmen des Naturspaziergangs stellte Ronja Brockhage vom Naturschutzfonds Wetterau e.V. zusammen mit Udo Seum, Arbeitskreisleiter Wetteraukreis der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) diese wertvollen Lebensräume und die dort vorkommenden Wiesenbrüter vor. Über 20 Teilnehmer/innen erfuhren so, welche Arten hier auftreten, welche Bedürfnisse sie haben und wie ein effektiver Schutz Hand in Hand mit der Landwirtschaft funktionieren kann.

Artenreiche und farbenfrohe Wiesen und Weiden

Das Mähried blickt auf eine lange Geschichte des Naturschutzes zurück. Inzwischen ist es als FFH-Gebiet (europäisches Schutzgebiet) ausgewiesen und dient als Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet vielen heimischen und selten gewordenen Vogelarten. Seit Jahren wird das Gebiet in weiten Teilen extensiv bewirtschaftet. Neben den Salzwiesen begutachteten die Exkursionsteilnehmer/innen auch artenreiche Wiesenknopf-Wiesen. „Im Mähried bei Staden wechseln sich kleinräumig die verschiedenen Pflanzengesellschaften ab“, erzählt Ronja Brockhage, Mitarbeiterin des Naturschutzfonds Wetterau e. V. „Die wechselfeuchten Wiesenknopf-Silgen-Wiesen sind besonders artenreich und bieten hier dem stark gefährdeten Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Schmetterling) ein Zuhause“. Die bewirtschaftenden Landwirt/innen tragen maßgeblich zu dieser positiven Entwicklung bei.

Trockenheit auch im Feuchtgrünland sichtbar

Die diesjährige anhaltende Trockenheit lässt sich leider auch im Mähried nicht übersehen. Tümpel und Teiche, welche sonst mit Wasser gefüllt sind und Lebensraum für verschiedene Vogelarten bieten, sind nun zum großen Teil ausgetrocknet. Nur die Tümpel im Kiebitzzaun Reichelsheim wiesen noch einen niedrigen Wasserstand auf. Im Grünland zeigten die an Sommertrockenheit angepassten Flächen noch eine erstaunliche Blütenpracht. Doch auch hier hinterlässt der fehlende Regen seine Spuren. Die Situation für die Bewirtschafter/innen ist angespannt. Auf den beweideten Flächen fehle langsam das Futter für die Tiere und auch der zweite Aufwuchs sei sehr gering, berichteten teilnehmende Landwirte.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde die Beobachtungshütte mit Blick auf den Kiebitzzaun in Reichelsheim angelaufen. Hier konnten die Teilnehmer/innen u. a. Kiebitz, Brachvogel und Kranich aus nächster Nähe betrachten. Udo Seum erzählte von der Geschichte und den Erfolgen des Wiesenbrüterschutzes in der Wetterau und den vielen verschiedenen Stationen, welche in den letzten Jahren und Jahrzehnten stattgefunden haben.

Der Naturspaziergang entlang von Auen und Feuchtgebieten fand im Rahmen der angebotenen Grünlandberatung für Natura 2000 Gebiete statt. Diese ist Teil des Projektes „Vorbereitung, Begleitung und Evaluation von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch den Naturschutzfonds Wetterau e.V.“. Es wird durch das Land Hessen im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Landschaftspflegeverbänden gefördert. Bewilligungsstelle ist das Regierungspräsidium Darmstadt. Die Förderung trägt insbesondere zur Umsetzung der Ziele der Hessischen Biodiversitätsstrategie bei.

Veröffentlicht am: 15. September 2022